Hastelloy
Hastelloy ist der Markenname einer Nickelbasislegierung der Firma Haynes International, Inc. Die damit bezeichnete Gruppe von Werkstoffen ist gegen viele aggressive Chemikalien beständig.
Hastelloy B
Typ | Werkstoffnummer | EN Kurzname |
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Hastelloy B | 2.4617 | NiMo28 |
Hastelloy B-2 | 2.4617 | NiMo28 |
Hastelloy B-3 | 2.4600 | NiMo29Cr |
Die Hastelloy-B-Legierungen zählen zur Gruppe der hochkorrosionsbeständigen Nickel-Molybdän-Legierungen. Hastelloy B enthält 26% bis 30% Molybdän. Diese Werkstoffe zeichnen sich durch sehr gute Beständigkeit in reduzierenden Medien aus, z.B. in Salzsäure im gesamten Konzentrations- und Temperaturbereich.
Hastelloy C
Hastelloy C wurde ursprünglich als Werkstoff für Abtriebsdüsen von Düsentriebwerken entwickelt. Die sehr gute Temperaturbeständigkeit führte aber auch zur Verwendung in anderen Bereichen der Technik. Diese Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen zeichnen sich durch hervorragende Beständigkeit in oxidierenden und reduzierenden Medien, auch bei erhöhten Temperaturen aus. Die Legierung CX2M [Hastelloy C-22] bietet gute Beständigkeit gegen nasse Medien, z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Chlorgas, Säuregemische aus Schwefelsäure und oxidierenden Säuren mit Chloridionen. Besonderes Merkmal dieser Legierung ist ihre hohe Beständigkeit gegen Spalt-, Loch- und Spannungsrißkorrosion bei erhöhten Temperaturen unter oxidierenden und reduzierenden Bedingungen.
Verwendung
Häufige Verwendung findet Hastelloy zum Beispiel in Reaktoren, Rohrleitungen und Ventilen der chemischen und pharmazeutischen Industrie oder in Druckbehältern in Kernkraftwerken. Alternativen im Chemieanlagenbau bieten neben anderen Nickelbasislegierungen auch Stahl- oder GFK-Bauteile, die mit einer chemisch beständigen Auskleidung z. B. aus Perfluoralkoxylalkan (PFA), ausgekleidet sind.
Inconel alloy 600 / 2.4816 / NiCr15Fe
Gute Widerstandsfähigkeit gegenüber allgemeiner Korrosion und Spannungsrisskorrosion. Hervorragende Oxidationsbeständigkeit bis ca. 1150 °C. Nicht einsetzbar oberhalb 550 °C in schwefelhaltiger Atmosphäre. In Kohlendioxid liegt die Einsatzgrenze bei 500 °C, da ab 650 °C starke Korrosion einsetzt. In Natrium sollte Alloy 600 nicht oberhalb 750 °C eingesetzt werden, da ab dieser Temperatur Materialabbau erfolgt. In chlorfreiem Wasser bis 590 °C verwendbar.
Mit allen bekannten Schweißverfahren gut schweißbar. Vor dem Schweißen sollte geglüht werden. Gut löt- und hartlötbar. Sehr gute Duktilität. Als hoch nickelhaltige Legierung besitzt Alloy 600 bei hoher Temperatur sehr gute mechanische Eigenschaften. Da es sich um einen weichen, zähen Werkstoff handelt, wird die spanabhebende Verarbeitung erleichtert, wenn das Material nicht im geglühten, sondern im walzharten Zustand bearbeitet wird.
Alloy 600 ist Standardwerkstoff für den Bau von Druckwasserreaktoren, Ofenbau, Synthetikfaserherstellung, Glaswannenabzüge, Kunststoffindustrie, Papierherstellung, Nahrungsmittelverarbeitung, Dampfkessel, Destillationskolonnen sowie Flugmotoren.